Wie soll ich sichtbar sein, wenn ich mich am liebsten verkriechen würde?
Lass mich dir über die wichtigsten 4 Zyklusphasen erzählen und zeigen, wie du jede einzelne stark nutzen kannst.
Ich hatte mir angewöhnt, Content für vier Wochen im Voraus zu schreiben. Strategisch, durchgetaktet, effizient. Nur: Es funktionierte genau einmal. Vielleicht waren es auch zweimal. Danach fühlte sich alles zäh an. Ich schob To-dos von Woche zu Woche, zweifelte an mir und fragte mich, warum ich mich immer wieder selbst boykottierte.
Wenn du dich gerade genau so fühlst, ist das kein Zufall. Viele Frauen erleben dieses „Ich muss, aber ich kann nicht“ im Marketing. Sie schreiben auf ihrer To-do-Liste: „Newsletter aufsetzen“, „Reel drehen“, „Angebot posten“. Und dann sitzen sie vor dem Bildschirm, das Dokument leer, der Kopf auch. Der einzige Gedanke ist “Bin ich faul?”. Nein. Es ist nicht deine mangelnde Disziplin. Es ist dein Körper, der dir gerade etwas anderes sagt.
Wir Frauen haben einen inneren Rhythmus. Vier Phasen, die uns durchs Leben tragen. Doch das System, in dem wir Marketing machen sollen, kennt nur eine Richtung: vorwärts. Sichtbar sein. Verkaufen. Posten. Wiederholen. Und zwar immer gleich gut. Jeden Tag. Jede Woche. Jeden Monat.
Doch wir funktionieren nicht so. Und genau das ist der Schmerzpunkt, den so viele nicht aussprechen: Wie soll ich sichtbar sein, wenn mein Energielevel in den Keller rauscht? Wenn ich eigentlich lieber heulen als arbeiten will? Wenn ich vor allem eins brauche: Meine Ruhe?
Inhalte
- 1 Dein Körper ist kein Feind, sondern dein Feedback
- 2 Klarheit kommt, wenn du anders planst
- 3 Vier Zyklusphasen, vier Gesichter deiner Business-Power
- 4 Du darfst aufhören, jeden Tag an deine Grenzen zu gehen
- 5 So arbeitest du mit, statt gegen deinen Zyklus
- 6 Das Beste kommt zum Schluss: Dein Marketing ist kein Sprint, sondern ein Kreislauf
- 7 Du weißt nicht, wie genau du das für dich anwenden sollst?
Dein Körper ist kein Feind, sondern dein Feedback

Wenn dein Marketing immer dann schwer wird, wenn du gerade in der letzten, also der PMS-Phase bist, liegt das nicht an dir. Es liegt daran, dass du dich gerade zwingen willst, in einer Phase sichtbar zu sein, die eher nach Rückzug verlangt. Die in dein Innen schauen will, nicht nach außen performen. Doch dein Business-Kalender sagt: Dienstag ist Reel-Tag. Donnerstag ist Buchhaltung. Samstag ist Storytime. Alle sagen doch immer, du musst deine Woche genauso planen. Dann wirst du erfolgreich.
Und so arbeitest du gegen dich.
Gegen deinen natürlichen Rhythmus.
Gegen deine innere Wahrheit.
Kein Wunder, dass es sich so sehr falsch anfühlt.
Kein Wunder, dass du auf halbem Weg zusammenklappst.
Kein Wunder, dass nichts funktioniert.
Dein Körper ist weder schwach, noch kaputt. Er spricht nur super ehrlich zu dir.
Der weibliche Zyklus ist keinesfalls ein Nachteil in deinem Business. Er ist dein natürlicher Antreiber. Er gibt dir alles, was du brauchst: Kreativität, Fokus, Klarheit, Kommunikation, Abschluss. Nur eben nicht gleichzeitig. Wer all das gleichzeitig verlangt, überhört den Körper und läuft geradewegs in ein chaotisches Leben.
Klarheit kommt, wenn du anders planst
Stell dir vor, du planst nicht mehr nach Wochentagen, sondern nach Energie. Du brauchst keine starre Routine mehr, die dich jeden Montag zwingt, „etwas für Instagram zu machen“. Du brauchst Klarheit, wann du was leisten kannst. Und genau das liefert dir dein Zyklus.
Zyklusgerecht zu arbeiten bedeutet nicht, alles über Bord zu werfen. Es bedeutet, ehrlich hinzuschauen. Was fällt dir heute leicht? Was überfordert dich? Was kannst du in zwei Wochen besser erledigen als jetzt?
Das Ergebnis: weniger Frust, mehr Effektivität. Und vor allem: Marketing, das wirklich zu dir passt.
Du kannst auch einen weiteren Beitrag dazu hier lesen
Vier Zyklusphasen, vier Gesichter deiner Business-Power
Zyklusgerechtes Marketing beginnt mit dem Verständnis deiner vier inneren Jahreszeiten. Jede Phase bringt ihre eigenen Stärken mit. Wenn du weißt, wann was dran ist, brauchst du dich nicht mehr zu unangenehmen Dingen zwingen. Du nutzt, was schon da ist. Hier ist kein Raum für Scham. Hier ist viel Platz für dich.
1. Menstruation (innerer Winter)
Gefühl: Ich will meine Ruhe. Alles ist zu viel. Ich will nichts posten, nichts verkaufen, nichts müssen.
Marketing-Tipp: Plane nichts für außen. Geh nach innen. Notiere Ideen, schau auf dein Business, ohne es zu bewerten. Stell dir Fragen:
- Was darf weg?
- Was braucht Platz?
- Was ist nicht mehr meins?
Nutze diese Phase für dein strategisches Denken. Nicht zum Entscheiden, sondern zum Spüren. Visionen entstehen leise.
2. Follikelphase (innerer Frühling)
Gefühl: Ich hab wieder Lust. Ideen kommen. Ich möchte sortieren, strukturieren, anfangen.
Marketing-Tipp: Jetzt ist die Zeit für neue Konzepte. Sammle Contentideen, skizziere Blogartikel, schreib Newsletter-Vorlagen. Leg den Grundstein für das, was später sichtbar wird.
- Du setzt den Fokus.
- Du bringst Struktur in dein Chaos.
- Du hast Zugang zu neuen Lösungen, die dir vor ein paar Tagen noch völlig absurd vorkamen.
3. Ovulation (innerer Sommer)
Gefühl: Ich will raus. Ich will reden, zeigen, connecten. Die Welt gehört dir!
Marketing-Tipp: Hier gehst du sichtbar nach außen. Jetzt ist Zeit für Launches, Reels, Lives, Gespräche. Alles, was Energie braucht, geht dir jetzt leicht von der Hand. Nutze es.
Verkaufsgespräche fühlen sich natürlicher an. Du bist präsent, nahbar, klar. Du brauchst keine Planung – du performst. Und das darf leicht sein.
4. Lutealphase (innerer Herbst)
Gefühl: Ich will Dinge fertig machen. Ich bin nicht mehr für Smalltalk zu haben. Ich sehe, was nicht funktioniert.
Marketing-Tipp: Arbeite im Hintergrund.
- Lektorieren
- Prozesse anpassen
- Blogartikel zu Ende bringen
Alles, was Struktur braucht, passt hierhin. Sichtbarkeit darf nur, wenn es sich stimmig anfühlt.
Nutze diese Zeit, um aufzuräumen. Nicht nur digital, auch emotional. Sortiere aus, was dich blockiert.
Du darfst aufhören, jeden Tag an deine Grenzen zu gehen
Es ist ein Trugschluss, dass wir nur dann professionell sind, wenn wir konstant sichtbar sind. Wer das behauptet, kennt den weiblichen Körper nicht.
Du bist nicht schwach, wenn du Pausen brauchst.
Du bist nicht inkonsequent, wenn du deinen Plan änderst.
Du bist in deinem persönlichen Rhythmus.
Und das ist eine bedeutsame Fähigkeit, keineswegs ein Zeichen von Schwäche.
Der Schmerz beginnt dort, wo du dich selbst ignorierst. Wo du dich zwingst, weil „es dazugehört“. Wo du Inhalte postest, während du innerlich nur Ruhe willst. Dein Marketing darf sich an dir orientieren. Vergiss lineare Strukturen. Und zeige dich, so wie du bist.
So arbeitest du mit, statt gegen deinen Zyklus
- Kenn deine Phasen. Führe ein Zyklusjournal. Das ist keine Wissenschaft, nur Ehrlichkeit. Schreib auf, wann du was brauchst, wann du was kannst.
- Plane flexibel. Statt feste Posting-Tage: Aufgaben nach Phasen. Statt Deadline-Stress: Zeitfenster, die Luft zum Atmen lassen.
- Mach sichtbar, was passt. Du musst nicht über alles reden. Aber du darfst über das sprechen, was dir jetzt liegt. Worauf du Lust hast.
- Erwarte nicht jeden Tag das Gleiche von dir. Und erlaube dir, Neues auszuprobieren.
Das Beste kommt zum Schluss: Dein Marketing ist kein Sprint, sondern ein Kreislauf
Wenn du anfängst, dich ernst zu nehmen, beginnt dein Marketing sich zu entspannen. Es wird ruhiger und erfolgreicher. Echter. Und wirkungsvoller. Und nicht, weil du mehr machst. Sondern weil du endlich das machst, was jetzt dran ist. Dein ganz persönlicher, richtiger Zeitpunkt.
Versteh mich aber bitte nicht falsch: Es heißt nicht, dass 3 Wochen lang von dir überhaupt nichts zu sehen ist. Nur, dass die Reels oder Beiträge zu einem anderen Zeitpunkt aufgenommen wurden. Plane sie dann für deine anderen Phasen.
Du musst nicht vor der Kamera tanzen, wenn du dich viel lieber verkriechen willst. Alles, was wirklich wichtig ist, auf dich selbst hören. Und darauf vertrauen, dass deine Energie zurückkommt. Wie der Frühling. Immer wieder. Jeden Monat neu.